Artikel im Main-Echo und Bachgaubote (Januar/Februar 2018)

Main-Echo Artikel vom 09.10.2017

Artikel im Bachgau-Bote vom 16.02.2017

Artikel im Bachgau-Bote im Dezember 2016

Artikel im Bachau-Bote, 01.12.2016

Bericht aus dem Main-Echo, Ausgabe Obernburg, vom

25. September 2012 – folgt in Kürze.

 

 

 

Lieder beim Wein: Schöne Melodien und harmonische Arrangements, aber auch absurdes Hörvergnügen in der Volkshalle.

Großwallstadt. Schon seit über 50 Jahren richtet der Männergesangsverein Großwallstadt sein jährliches Konzert „Lieder beim Wein“ aus. Entsprechend traditionell gestaltete sich die Neuauflage am Samstag Abend in der Volkshalle.

Der Schwerpunkt lag bei allen Chören auf schönen Melodien, harmonischen Arrangements und überraschender Weise dadaistischen Wortspielen. „Ssss“, „Shalalala“, „Dudududu“, der Kreativität war an diesem Abend keine Grenzen gesetzt. Ein besonderer sprachlicher Höhepunkt war das Stück „Otto’s Mops“ der Eintracht Mechenhard. Dirigent Joachim Hammer bewies erstaunliches komödiantisches Talent bei der Einleitung dieses absurden Stückes und auch sein Chor lief bei der Umsetzung, z.B. Mopsbildern, zur Höchstform auf. Auch sonst steckten die Mechenharder mit Ihrer Begeisterung an und hinterließen ein beeindrucktes Publikum nach dem bayerischen Sehnsuchtslied „Weit, weit weg“.

Wortakrobatik
Doch auch die anderen Chöre sangen immer wieder wortakrobatische Stücke wie „Zu Regensburg auf der Kirchturmspitz'“ der TVG-Sänger. Glasklare Aussprache und schöner Einsatz der Stimmen gefielen. Belcanto, der jüngste Chor der Großwallstädter fiel besonders durch seinen weichen und feinen Klang auf. Ein Höhepunkt ihres Auftrittes war das „Halleluja“ von Leonhard Cohen.

Der Männergesangsverein ist ein Chor der alten Schule, alleine das Lied „Das Wandern ist des Müller’s Lust“ nahm man jedem Sänger sofort ab. Der Dirigent aller drei Großwallstädter Formationen, Klaus G. Mueller, leitete seine Chöre sehr sicher und genau. Eine schöne Tradition, die er sich beibehalten hat: Jedem Solisten wird nach dem Stück mit einem Handschlag gedankt.

Olga Bohn-Kaliakina leitet beide Sulzbacher Chöre. Rein dem deutschen Liedgut hat sich der gut abgestimmte Sängerkreis verschrieben. La Movida kam schon moderner daher, besetzt mit einem wunderbaren Sopran und einem sommerlich fröhlichem Klang.

Soulige Marion Keller
Ein Blick in das Programmheft verriet, dass sich Joysonic eindeutig dem englischsprachigen Pop widmet. Die Großostheimer steigerten sich von Lied zu Lied, wenn auch die übersprühende Begeisterung bereits ab der ersten Sekunde vorhanden war. Doch schließlich kam das abschließende „It’s raining men“, von deutschen Chören in der Regel eine seichte Variante des Liedes der stimmgewaltingen Weather Girls und auch hier blieb es eher weich. Bis schließlich Chorleiterin Marion Keller für einen kurzen Moment ihre völlig untraditionelle Soulstimme erklingen ließ und die jungen Sänger spätestens in diesem Moment das Publikum vollends auf ihrer Seite hatten.

Nach dem rund zweieinhalbstündigen Konzert kann man sich nur wünschen, dass sich die traditionellen Chöre weiter auf ihre Stärken konzentrieren und der deutschen Sprache treu bleiben. Die englischen Titel mit dem harten, bayerischen „R“ sind teilweise gewöhnungsbedürftig für die sprachbewanderten Ohren.

Lisa Klein